Parkett oder Laminat: Wie erkennen Sie den Unterschied?

Finden Sie heraus, ob Parkett oder Laminat besser zu Ihrem Zuhause passt – Tipps, Tricks und mehr!

Stefanie Jungmann
Von Stefanie Jungmann
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Wenn es um die Wahl des richtigen Bodenbelags geht, stehen viele vor der Entscheidung: Parkett oder Laminat? Beide Optionen haben ihre Vorzüge und Eigenheiten, die sie für verschiedene Anforderungen und Geschmäcker geeignet machen. Doch wie unterscheidet man auf den ersten Blick das warme, natürliche Parkett von dem robusten, pflegeleichten Laminat? Dieser Artikel führt Sie durch die wesentlichen optischen und haptischen Merkmale, die Langlebigkeit und Pflegeanforderungen, den Kostenvergleich sowie Umweltfaktoren, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen sollten.

Die Grundlagen von Parkett

Parkett ist mehr als nur ein Bodenbelag; es ist ein Stück Handwerkskunst, das aus echtem Holz gefertigt wird. Dieses Naturprodukt zeichnet sich durch seine Individualität und seinen Charakter aus. Jede Holzart bringt ihre eigene Farbpalette, Maserung und Textur mit sich, was bedeutet, dass kein Parkettboden dem anderen gleicht. Von der rustikalen Eiche bis hin zur edlen Kirsche kann Parkett in einer Vielzahl von Holzarten gefunden werden, die jeweils eine eigene Atmosphäre und Wärme in den Raum bringen.

Die Verlegemuster sind ebenso vielfältig wie die Holzarten selbst. Ob Fischgrät, Schiffsboden oder Würfelmuster – jedes Muster trägt dazu bei, den Raum auf eine andere Weise zu definieren und kann von klassisch bis modern variieren. Darüber hinaus kann Parkett durch verschiedene Oberflächenbehandlungen wie Ölen, Wachsen oder Lackieren individuell angepasst werden, um den Glanzgrad und die Widerstandsfähigkeit des Bodens zu beeinflussen.

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Die Grundlagen von Laminat

Laminat ist eine beliebte Alternative zu Parkett, die sich durch ihre Robustheit und ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet. Es besteht aus mehreren Schichten, die unter hohem Druck und Hitze zusammengepresst werden. Die oberste Schicht, die sogenannte Dekorschicht, ist eine fotorealistische Abbildung von Holz, Stein oder anderen Materialien, die dem Laminat sein Aussehen verleiht. Diese Schicht ist mit einer klaren, verschleißfesten Schicht überzogen, die dem Laminat seine Strapazierfähigkeit verleiht.

Laminatböden sind besonders pflegeleicht. Sie benötigen keine speziellen Reinigungsmittel oder -verfahren und sind resistent gegen viele Arten von Flecken und Kratzern, die auf natürlichen Holzböden sichtbar wären. Außerdem ist Laminat beständig gegenüber UV-Strahlung, was bedeutet, dass seine Farbe auch bei direkter Sonneneinstrahlung nicht so schnell verblasst wie die von echtem Holz.

Optische Unterscheidungsmerkmale

Beim Vergleich von Parkett und Laminat fallen zuerst die optischen Unterschiede ins Auge, die von der Maserung bis zur Farbgebung reichen. Während Parkett mit seiner einzigartigen Holzstruktur punktet, bietet Laminat eine große Vielfalt an Dekoren durch hochauflösende Drucktechniken.

Maserung und Farbgebung

Die Maserung von Parkett ist nicht nur einzigartig, sondern sie erzählt auch die Geschichte des Baumes, von dem es stammt. Die natürlichen Wachstumsmuster, Jahresringe und Knotenpunkte sind in jedem Stück Parkett sichtbar und verleihen jedem Raum eine unverwechselbare Optik. Die Farbgebung variiert je nach Holzart von hellen Beigetönen bis hin zu tiefen, dunklen Brauntönen und kann mit der Zeit durch Sonneneinstrahlung eine natürliche Patina entwickeln.

Im Gegensatz dazu ist die Maserung bei Laminatböden durch die fotorealistische Dekorschicht standardisiert. Obwohl moderne Drucktechniken eine große Bandbreite an Variationen ermöglichen, wiederholt sich das Muster typischerweise nach einer bestimmten Anzahl von Paneelen. Dies kann vor allem in größeren Räumen auffällig sein, wo das wiederholende Muster des Laminats im Vergleich zur natürlichen Variabilität des Parketts weniger authentisch wirkt.

Fugen und Verbindungssysteme

Die Art der Fugen und Verbindungssysteme trägt wesentlich zur Gesamterscheinung des Bodens bei. Parkettböden werden häufig mit Nut und Feder verlegt, was eine nahezu nahtlose Oberfläche ermöglicht. Moderne Parkettböden bieten auch Klicksysteme, die eine schwimmende Verlegung ohne Leim ermöglichen und somit eine einfachere und schnellere Installation bieten.

Laminatböden hingegen sind fast ausschließlich mit Klicksystemen ausgestattet, die für eine schnelle und leimfreie Montage konzipiert sind. Diese Systeme sind so gestaltet, dass sie eine stabile Verbindung und eine gleichmäßige Oberfläche bieten, was Laminat zu einer praktischen Lösung für schnelle Renovierungen macht.

Haptische Unterschiede

Die haptische Wahrnehmung von Bodenbelägen spielt eine große Rolle für das Wohngefühl; Parkett überzeugt hier mit einer warmen und natürlichen Oberfläche, während Laminat durch seine glatte und oft härtere Beschaffenheit charakterisiert ist.

Gefühl unter den Füßen

Das Gefühl, das Parkett unter den Füßen vermittelt, ist deutlich anders als bei Laminat. Parkett hat eine natürliche Wärme und eine leichte Elastizität, die für ein angenehmes Gehgefühl sorgen. Diese Eigenschaften machen Parkett besonders in Wohnbereichen beliebt, wo Barfußlaufen häufig vorkommt.

Laminat fühlt sich im Vergleich dazu oft härter an, da es auf einer dichten Faserplatte basiert. Obwohl es kälter sein kann, ist die Oberfläche des Laminats oft robust und widerstandsfähig gegenüber Druckstellen, was es zu einer guten Wahl für Bereiche mit hohem Durchgangsverkehr macht.

Klang beim Begehen

Der Klang, der beim Gehen auf einem Bodenbelag entsteht, trägt wesentlich zum Raumgefühl bei. Parkettböden haben tendenziell einen gedämpften, warmen Klang, der als angenehm und beruhigend empfunden wird. Dies liegt an der natürlichen Schallabsorption des Holzes und der oft verwendeten Unterlagsmatte, die Schwingungen dämpft.

Laminat kann dagegen einen hohlen und manchmal lauten Klang erzeugen, besonders wenn keine ausreichende Schalldämmung verwendet wird. Dies kann in manchen Umgebungen als störend empfunden werden, insbesondere in Mehrfamilienhäusern oder in Räumen mit hoher Decke. Durch die Verwendung von speziellen Unterlagen kann jedoch auch bei Laminatböden die Schallübertragung reduziert werden.

Langlebigkeit und Pflege

Parkettböden stehen für Langlebigkeit und können bei Beschädigungen oft repariert werden, was eine regelmäßige Pflege voraussetzt. Laminat hingegen ist pflegeleicht und bei Schäden meist durch den Austausch der betroffenen Paneele zu erneuern.

Abnutzungserscheinungen

Parkettböden sind für ihre Langlebigkeit und die Möglichkeit, sie zu renovieren, bekannt. Kleinere Kratzer und Dellen im Parkett können oft durch Abschleifen der obersten Schicht und anschließendes Neuversiegeln behoben werden. Dieser Prozess kann je nach Dicke der Nutzschicht mehrmals wiederholt werden, was die Lebensdauer eines Parkettbodens erheblich verlängert. Bei tiefen Kratzern oder Wasserschäden kann es notwendig sein, einzelne Parkettstäbe oder -elemente zu ersetzen.

Laminatböden bieten diese Möglichkeit der Renovierung nicht. Da die oberste Schicht eine bedruckte Dekorschicht ist, können Beschädigungen nicht einfach abgeschliffen werden. Stattdessen müssen beschädigte Paneele komplett ausgetauscht werden. Dies kann besonders bei älteren Laminatböden, bei denen das passende Dekor möglicherweise nicht mehr verfügbar ist, zu einem Problem werden.

Pflege und Instandhaltung

Die Pflege von Parkett erfordert eine regelmäßige Reinigung und die Verwendung von speziellen Pflegeprodukten, die das Holz nähren und schützen. Es ist wichtig, stehendes Wasser und starke Reinigungsmittel zu vermeiden, um das Holz nicht zu beschädigen. Parkett sollte auch vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden, um ein Ausbleichen der Farbe zu verhindern.

Laminat ist in der Pflege unkomplizierter. Die Oberfläche kann einfach mit einem feuchten Tuch gereinigt werden, und die meisten Verschmutzungen lassen sich leicht entfernen. Laminat ist auch widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit, obwohl stehendes Wasser auch hier vermieden werden sollte, um das Aufquellen der Faserplatte zu verhindern.

Kostenvergleich

Die Anschaffungskosten sind ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Bodenbelags; Parkett gilt als die kostspieligere, aber auch wertbeständigere Investition im Vergleich zu Laminat. Laminat bietet eine kosteneffiziente Alternative, die besonders für budgetbewusste Renovierungen attraktiv ist.

Anschaffungskosten

In der Anschaffung ist Parkett meist teurer als Laminat. Dies liegt an den Kosten für das Naturmaterial Holz und den aufwendigeren Herstellungsprozessen. Parkett ist jedoch eine Investition in die Ästhetik und das Raumklima, die sich langfristig auszahlen kann. Laminat ist hingegen eine kostengünstigere Alternative, die insbesondere für Budget-renovierungen attraktiv ist. Die geringeren Kosten spiegeln sich jedoch auch in der Optik und Haptik wider, die nicht mit der von Parkett vergleichbar ist.

Lebensdauer und Wertverlust

Die Lebensdauer von Parkett kann bei guter Pflege und regelmäßiger Wartung mehrere Jahrzehnte betragen. Ein gut gepflegter Parkettboden kann sogar den Wert einer Immobilie steigern, da er als hochwertiges und langlebiges Material angesehen wird. Laminat hat eine kürzere Lebensdauer und muss häufiger ersetzt werden, was langfristig zu höheren Kosten führen kann. Obwohl Laminat bei der Erstinstallation günstiger ist, kann der häufigere Austausch den anfänglichen Preisvorteil über die Jahre hinweg relativieren.

Umweltfaktoren und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gewinnen bei der Auswahl von Bodenbelägen zunehmend an Bedeutung, wobei Parkett aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und Laminat durch seine Zusammensetzung eine andere Umweltbilanz aufweist. Die Entsorgung und das Recycling der Materialien sind weitere Aspekte, die in Betracht gezogen werden müssen.

Materialherkunft

Parkettböden sind ein Paradebeispiel für die Nutzung von nachwachsenden Ressourcen. Das für Parkett verwendete Holz stammt aus Wäldern, die nach strengen ökologischen Standards bewirtschaftet werden können. Dies bedeutet, dass für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird, was zur CO₂-Neutralität beiträgt. Zudem kann Holz aus lokalen Quellen bezogen werden, was die Transportwege verkürzt und die CO₂-Bilanz weiter verbessert. Laminat besteht hauptsächlich aus Hochdruck-Faserplatten (HDF), die wiederum aus Holzfasern hergestellt werden, die bei der Holzverarbeitung als Nebenprodukt anfallen. Obwohl dies eine Form der Wiederverwertung darstellt, kommen bei der Herstellung von Laminat auch Kunstharze und Bindemittel zum Einsatz, die auf Erdöl basieren und somit die Umweltbilanz belasten können.

Entsorgung und Recycling

Die Entsorgung von Parkett ist im Vergleich zu Laminat umweltfreundlicher gestaltet. Altes Parkett kann oft recycelt oder als Brennmaterial genutzt werden, und in einigen Fällen ist es sogar kompostierbar. Die natürlichen Eigenschaften des Holzes ermöglichen eine Rückführung in den biologischen Kreislauf, was die Umweltbelastung minimiert. Laminat hingegen stellt aufgrund seiner Zusammensetzung eine größere Herausforderung für die Entsorgung dar. Die enthaltenen Kunststoffe und Leime erschweren das Recycling, und oft bleibt nur die Verbrennung als Entsorgungsmethode, was zu einer Freisetzung von CO₂ und potenziell schädlichen Chemikalien führen kann.

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Installation und Reparatur

Die Verlegung von Parkett sollte idealerweise von Fachleuten durchgeführt werden, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten, während Laminat auch für versierte Heimwerker geeignet ist. Bei der Reparatur zeigt sich Parkett flexibler, da einzelne Elemente ausgetauscht werden können, während bei Laminat oft größere Flächen betroffen sind.

Verlegung der Böden

Die Verlegung von Parkett ist ein Handwerk, das Fachkenntnis erfordert, insbesondere wenn es um komplizierte Muster oder die Verlegung auf unebenen Untergründen geht. Eine fachgerechte Installation ist entscheidend für die Langlebigkeit und das Erscheinungsbild des Parkettbodens. Zudem kann die Notwendigkeit einer Unterkonstruktion oder die Wahl der richtigen Klebstoffe und Lacke für Laien eine Herausforderung darstellen.

Laminatböden sind hingegen so konzipiert, dass sie auch von Heimwerkern leicht verlegt werden können. Die Paneele sind meist mit einem einfach zu handhabenden Klicksystem ausgestattet, das ohne spezielle Werkzeuge oder Klebstoffe auskommt. Dies ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Installation.

Möglichkeiten der Reparatur

Sollte ein Parkettboden beschädigt werden, können einzelne Dielen oder Segmente relativ einfach ausgetauscht oder repariert werden, ohne dass der gesamte Boden erneuert werden muss. Dies ist besonders bei massivem Parkett der Fall, bei dem beschädigte Stellen abgeschliffen und neu versiegelt werden können.

Bei Laminat ist die Reparatur komplexer, da die einzelnen Paneele fest miteinander verbunden sind. Oft müssen größere Bereiche oder sogar der gesamte Boden ausgetauscht werden, wenn Schäden auftreten. Dies kann insbesondere dann problematisch sein, wenn das gleiche Dekor nicht mehr verfügbar ist.

Fazit

Die Wahl zwischen Parkett und Laminat hängt von vielen Faktoren ab. Es ist wichtig, sich über die Unterschiede im Klaren zu sein, um eine Entscheidung zu treffen, die den eigenen Bedürfnissen und dem Lebensstil entspricht.

FAQs

Ist Parkett oder Laminat besser für Haustiere geeignet?

Laminat ist aufgrund seiner Kratzfestigkeit und leichten Reinigung in der Regel besser für Haustiere geeignet. Parkett kann durch Krallen leichter beschädigt werden und erfordert mehr Pflege.

Wie beeinflusst die Wahl des Bodenbelags den Wiederverkaufswert eines Hauses?

Parkett kann den Wiederverkaufswert eines Hauses erhöhen, da es als hochwertiger und langlebiger angesehen wird. Laminat ist kostengünstiger, wird aber nicht immer als Wertsteigerung betrachtet.

Kann man Parkett in Feuchträumen wie dem Badezimmer verlegen?

Es wird nicht empfohlen, herkömmliches Parkett in Feuchträumen zu verlegen, da es empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. Es gibt jedoch spezielle Parkettarten, die für Feuchträume geeignet sind.

Wie oft muss Parkett im Vergleich zu Laminat erneuert werden?

Parkett hat bei guter Pflege eine längere Lebensdauer und muss seltener erneuert werden als Laminat. Laminat kann bei starker Abnutzung nicht abgeschliffen werden und muss daher eher ausgetauscht werden.

Welcher Bodenbelag ist für eine Fußbodenheizung besser geeignet?

Beide Bodenbeläge können für Fußbodenheizungen geeignet sein, jedoch leitet Parkett die Wärme in der Regel besser und bietet eine natürliche Wärmedämmung. Es ist wichtig, speziell für Fußbodenheizungen geeignetes Parkett oder Laminat zu wählen.

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Stefanie Jungmann studierte von 2012 bis 2017 Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und schloss ihr Studium als Bachelor of Arts ab.
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