Inneneinrichtung als Kunstform: Die inspirierende Welt von Julia Mittmann

Treffen Sie Julia Mittmann, eine visionäre Denkerin, die uns tiefe Einblicke in ihre spannende Welt bietet. Tauchen Sie ein!

Stefanie Jungmann
Von Stefanie Jungmann
9 Lesezeit

Julia Mittmann, eine renommierte Innenarchitektin, beeindruckt seit 2001 mit ihren klaren und geradlinigen Innenraumgestaltungen. Ihre vielseitige Karriere umfasst unter anderem die Leitung der Möbelabteilung bei “Magazin Michael Heinz” und die Mitwirkung in bekannten Fernsehsendungen. Seit 2008 liegt ihr Fokus auf der Gestaltung von privaten und gewerblichen Räumen, insbesondere im Bereich Hospitality und Gastronomie. Lassen Sie uns gemeinsam in die inspirierende Welt von Julia Mittmann eintauchen.

Inhalt
Wie haben Sie angefangen, sich für Innenarchitektur zu interessieren, und was hat Sie dazu bewegt, diesen Beruf zu ergreifen?Sie haben Erfahrung in der Gestaltung von privaten und gewerblichen Räumen. Welche Unterschiede gibt es für Sie bei der Konzeption und Umsetzung dieser Projekte?In Ihrem Beschreibungstext erwähnen Sie, dass Räume wie “3D Visionboards” wirken und ständig eine Botschaft senden. Wie beeinflussen Sie diese Botschaften in Ihren Designs?Sie kombinieren klassische Innenarchitektur mit chinesischer Metaphysik. Wie genau fließt diese Verbindung in Ihre Arbeit ein und welche Vorteile ergeben sich daraus?Sie haben bei verschiedenen TV-Sendungen gearbeitet, darunter “Tapetenwechsel” und “Chili und Couch”. Wie haben diese Erfahrungen Ihre Herangehensweise an das Design beeinflusst?Welche Rolle spielen Trends in Ihrer Arbeit? Legen Sie mehr Wert auf den persönlichen Wohnstil Ihrer Kunden oder versuchen Sie, aktuelle Trends einzubeziehen?Als sechsfache “Best of Houzz”-Gewinnerin haben Sie Anerkennung für Ihre Arbeit erhalten. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Schaffung funktionaler und gleichzeitig ästhetisch ansprechender Umgebungen in diesem Bereich?Wie gehen Sie bei der Zusammenarbeit mit Ihren Kunden vor, um sicherzustellen, dass ihre Räume ihren persönlichen Stil widerspiegeln und gleichzeitig zukunftsfähig sind?Welches Projekt hat Ihnen bisher am meisten Freude bereitet und warum? Gibt es einen bestimmten Raum oder ein bestimmtes Design, auf das Sie besonders stolz sind?

Wie haben Sie angefangen, sich für Innenarchitektur zu interessieren, und was hat Sie dazu bewegt, diesen Beruf zu ergreifen?

Mein Interesse für Innenarchitektur begann schon als Kind. Mein Kinderzimmer habe ich immer entsprechend meinen Bedürfnissen, oder meines Gemütszustandes umgeräumt. Es gab auch schon immer Räume, in denen ich mich wohlfühlte oder auch nicht. In Gedanken habe ich die Räume, die mir nicht gefielen, immer umgeräumt. In Geschäften ging es mir genau so. 

Sie haben Erfahrung in der Gestaltung von privaten und gewerblichen Räumen. Welche Unterschiede gibt es für Sie bei der Konzeption und Umsetzung dieser Projekte?

Der Unterschied hier liegt für mich in der Intention. Bei privaten Räumen schaue ich mir die „Privatperson“ an – wie wohnt sie jetzt und wo will sie hin, wie gestalte ich die Räume individuell auf sie zugeschnitten, sodass sie sich wohlfühlen und freuen, wenn sie nach Hause kommen. 

Bei gewerblichen Räumen untersuche ich das Geschäftsfeld und schaue mir die Menschen an, die dort arbeiten. Dann verbinde ich beides miteinander, sodass eine positive, unterstützende Umgebung entsteht, in der die Menschen gerne zusammen kommen und arbeiten.

Interview mit Julia Mittmann 3

In Ihrem Beschreibungstext erwähnen Sie, dass Räume wie “3D Visionboards” wirken und ständig eine Botschaft senden. Wie beeinflussen Sie diese Botschaften in Ihren Designs?

Damit meine ich: Wenn alles Energie ist, und alles immer mit allem verbunden ist, dann sendet alles immer eine Botschaft. Mein Design ist dementsprechend immer individuell und auf den jeweiligen Menschen zugeschnitten. 

Es ist ein bisschen wie Mathematik: Wenn ich mit einem Menschen zusammengearbeitet habe, gibt es Dinge, die gegeben sind, und Dinge, die gewünscht sind oder „fehlen“. Ich gestalte die Räume dann entsprechend, dass die gewünschten Dinge Realität werden können, bzw. dass der Weg dahin bereitet wird.

Einfaches Beispiel: ich bin gestresst und wünsche mir Ruhe und Klarheit in meinem Leben. Nach Hause komme ich auch nicht runter, fühle mich nicht richtig wohl. Ich habe verschiedene Möbel aus verschiedenen Lebensabschnitten, dieses und jenes aufgehoben, auch wenn es mir nicht mehr wirklich gefällt, o. Ä. dann räume ich letzten Endes auf, Mist aus und bringe Klarheit und eine rote Linie in die Einrichtung. Ich setze Farben und Formen ein, die mich beruhigen und mich gestärkt wieder nach draußen gehen lassen. 

Interview mit Julia Mittmann 5

Sie kombinieren klassische Innenarchitektur mit chinesischer Metaphysik. Wie genau fließt diese Verbindung in Ihre Arbeit ein und welche Vorteile ergeben sich daraus?

Die chinesische Metaphysik setzt sich aus drei Aspekten zusammen, die ich sehr vereinfacht wieder gebe. 

33,3 % Human Luck, „Menschenglück”: hat mit deinem Mensch-Dasein zu tun. Was kann ich Mindset-mäßig für meine Energie tun? Wie kann ich mich persönlich weiter entwickeln?

33,3 % Heaven Luck, „Himmelsglück“: ist das, was du als Prägung durch deine Eltern und Ahnen mit auf die Welt bringst. Manche nennen es Schicksal. Auch das kannst du verändern.

33,3 % Earth Luck, „Erdenglück“: hat mit dem Ort zu tun, an dem du wohnst. Wo wohnst du, wie wohnst du, liebst du dein Zuhause, bist du in Einklang mit dir selbst.

Ich bin da für das „Erdenglück“, denn unsere Räume beeinflussen uns zu 33,3 % 

Unser Körper ist unsere erste Haut. Unsere Kleidung ist unsere zweite Haut, und unsere Räume sind unsere dritte Haut.

Nach wie vor ist es für unser Wohlbefinden wichtig, dass unsere Räume ein „Safe Space“ sind, der uns schützt und hält. Vor ein paar Jahren gab es den Werbeslogan: „Wohnst du noch oder lebst du schon?“, der es für mich nach, wie vor ausgezeichnet, auf den Punkt bringt.  Im Laufe der Jahre habe ich ein sehr feines Gespür für Räume und Menschen entwickelt, und kann beide zusammenbringen, sodass sie sich gegenseitig ergänzen und stärken.

Sie haben bei verschiedenen TV-Sendungen gearbeitet, darunter “Tapetenwechsel” und “Chili und Couch”. Wie haben diese Erfahrungen Ihre Herangehensweise an das Design beeinflusst?

Das war eine sehr lustige und intensive Zeit. Mein Design hat es dahin gehend beeinflusst, dass ich ziemlich pragmatisch und reduced to the max an die Dinger angehe. Die Kosten immer im Auge. 

Am Puls der Zeit zu sein, finde ich notwendig. Allein was das Thema Nachhaltigkeit im Innenraum betrifft. Trends kommen und gehen und wiederholen sich. An erster Stelle steht der persönliche Wohnstil, dann Nachhaltigkeit und dann der Trend.

Interview mit Julia Mittmann 1

Als sechsfache “Best of Houzz”-Gewinnerin haben Sie Anerkennung für Ihre Arbeit erhalten. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Diese Auszeichnungen freuen mich jedes Mal sehr. Ich betrachte mich als Dienstleisterin am Menschen. Die Auszeichnungen sagen mir, dass ich die Menschen erreicht habe und auf sie eingegangen bin. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung von Räumen im Bereich Hospitalität und Gastronomie.

Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Schaffung funktionaler und gleichzeitig ästhetisch ansprechender Umgebungen in diesem Bereich?

Die Herausforderung sind die Proportionen und in diesen Fällen tatsächlich die Zentimeter. Man sieht leider nie, wie viel Gehirn und Arbeit in einem fertigen Design steckt. Manchmal macht ein Zentimeter zu viel in einem kleinen Raum schon die Proportionen oder Harmonie kaputt. 

Interview mit Julia Mittmann 6

Wie gehen Sie bei der Zusammenarbeit mit Ihren Kunden vor, um sicherzustellen, dass ihre Räume ihren persönlichen Stil widerspiegeln und gleichzeitig zukunftsfähig sind?

Ich unterhalte mich mit ihnen, höre zu, nehme wahr, mache eine Bestandsaufnahme ihres Zustandes, werfe alles in einen Topf, entferne, füge hinzu. Das Wichtigste ist Zuhören.

Welches Projekt hat Ihnen bisher am meisten Freude bereitet und warum? Gibt es einen bestimmten Raum oder ein bestimmtes Design, auf das Sie besonders stolz sind?

Es ist immer das Projekt, in dem ich gerade bin, das mir am meisten Freude bereitet. Jedes Projekt ist ein Eintauchen in eine neue Welt, die es zu entdecken und verstehen gilt, um sie dann räumlich umzusetzen und auf den Punkt zu bringen. Eines meiner Lieblingsprojekte war die Konzeptionierung und Umsetzung des Interieurs für das Hotel „Schwabinger Wahrheit“ in München. Mein jüngstes Lieblingsprojekt ist die Büroneugestaltung der „Team Challenge GmbH“ in Roth. Durch eine Familie geführtes Büro, in dem es darum ging, dass sich die einzelnen Familienmitglieder, das Team und auch die Kunden wiederfinden. Die Geschichte des Unternehmens, auf die Zukunft ausgerichtet.

Mein letztes privates Projekt war die Sanierung eines alten Holzhauses aus den 70er-Jahren für eine junge fünfköpfige Familie. Wir haben minimal in den Bestand eingegriffen, alte Böden erhalten, Balken freigelegt, und es in einem leichten Boho-Style eingerichtet. Mein derzeitiges Lieblingsprojekt ist aus dem Retail, läuft noch. So könnte ich jetzt stundenlang weitermachen.

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Stefanie Jungmann studierte von 2012 bis 2017 Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und schloss ihr Studium als Bachelor of Arts ab.
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