Wann ist der Maulwurf eigentlich unterwegs? In diesem Artikel erfahren Sie, zu welchen Tages- und Nachtzeiten er aktiv ist – und wie Sie seine Spuren richtig deuten können.
Einführung in die Welt des Maulwurfs
Der Maulwurf ist ein faszinierendes Tier, das sein Leben größtenteils unter der Erde verbringt. Mit seinen kräftigen Vorderpfoten gräbt er Tunnel, in denen er nach Nahrung sucht und seinen Bau erweitert. Obwohl er nur selten zu sehen ist, hinterlässt er sichtbare Spuren – vor allem in Form von Erdhügeln.
Allgemeine Informationen über Maulwürfe
Um den Aktivitätsrhythmus des Maulwurfs richtig einordnen zu können, sollten wir seine natürlichen Lebensbedingungen kennen. Dazu gehören sein Lebensraum und seine Ernährungsweise.
Lebensraum des Maulwurfs
Maulwürfe lieben lockere, feuchte Böden, die sich gut graben lassen. Besonders in Gärten, Wiesen, Parks oder Waldrändern fühlen sie sich wohl. Sie meiden harte oder steinige Böden und bauen ihr weit verzweigtes Tunnelsystem am liebsten in Gebieten mit hohem Insektenaufkommen. Ein Maulwurfbau kann aus mehreren hundert Metern an Gängen bestehen.
Ernährung und Verhalten
Maulwürfe fressen hauptsächlich Regenwürmer, Insektenlarven und Käfer. Um ihren hohen Energiebedarf zu decken, müssen sie nahezu ständig nach Futter suchen. Ein Tier kann täglich bis zu seinem eigenen Körpergewicht an Nahrung verzehren. Da ihre Nahrung in der Erde lebt, verbringen Maulwürfe fast ihr ganzes Leben unter Tage.
Tagesrhythmus des Maulwurfs
Maulwürfe leben nicht nach unserer Uhr. Stattdessen folgen sie einem eigenen inneren Takt. Doch wie genau sieht dieser Rhythmus aus?
Der Mythos vom nachtaktiven Maulwurf
Viele glauben, Maulwürfe seien ausschließlich nachts aktiv – doch das stimmt nicht. Sie haben keinen klassischen Tag-Nacht-Rhythmus wie wir Menschen. Stattdessen folgen sie einem eigenen Takt, der sowohl Aktivität am Tag als auch in der Nacht einschließt. Sie ruhen in regelmäßigen Abständen und werden dann wieder aktiv – unabhängig von der Tageszeit.
Schlaf- und Wachphasen
Der Maulwurf schläft in kurzen Intervallen. Er ist etwa vier Stunden aktiv und schläft dann rund drei bis vier Stunden, bevor der Zyklus von Neuem beginnt. Das wiederholt sich mehrmals innerhalb von 24 Stunden. Dadurch entstehen die charakteristischen Phasen mit neuen Maulwurfshügeln, die zu verschiedenen Zeiten am Tag und in der Nacht auftauchen.


Zu welchen Uhrzeiten ist der Maulwurf wirklich aktiv?
Jetzt wird es konkret: Welche Uhrzeiten liebt der Maulwurf besonders zum Graben? Tatsächlich gibt es typische Zeitfenster – tagsüber und nachts.
Aktivitätsphasen tagsüber
Besonders frühmorgens zwischen 4 und 6 Uhr ist der Maulwurf häufig aktiv. Auch gegen 10 bis 12 Uhr zeigt er reges Verhalten. In dieser Zeit sucht er nach Nahrung, kontrolliert seine Gänge und erweitert sein Tunnelsystem. Wer frische Hügel am Vormittag entdeckt, kann davon ausgehen, dass das Tier kurz zuvor dort unterwegs war.
Grabzeiten in der Nacht
Nach Einbruch der Dunkelheit nimmt die Aktivität des Maulwurfs wieder zu. Zwischen 20 Uhr und Mitternacht ist er erneut unterwegs. Auch in den frühen Morgenstunden – etwa zwischen 2 und 3 Uhr – gräbt er häufig weiter. Da es in der Nacht ruhiger ist, fühlt sich der Maulwurf ungestörter und kann sich frei bewegen.
Unterschiede je nach Jahreszeit
Im Frühling und Herbst ist der Maulwurf besonders aktiv. Im Frühling baut er neue Gänge und sucht verstärkt nach Nahrung. Im Herbst legt er Vorräte an und bereitet sich auf die kältere Jahreszeit vor. Im Sommer gräbt er bei großer Hitze seltener und zieht sich in kühlere Bodenschichten zurück. Im Winter wird er träger, bleibt aber aktiv.
Anzeichen für Maulwurfaktivität im Garten
Wie erkennt man eigentlich, wann der Maulwurf aktiv war? Es gibt deutliche Hinweise – wenn man weiß, worauf man achten muss.
Frische Erdhaufen richtig deuten
Ein frischer Maulwurfshügel ist locker, feucht und wirkt aufgeworfen. Wenn Sie morgens einen solchen Hügel sehen, war der Maulwurf vermutlich in der Nacht aktiv. Ältere Hügel sind trockener und fester. Auch die Form kann ein Hinweis sein: Maulwurfhügel sind meist rund und zentral aufgeschüttet.
Geräusche aus dem Boden
In sehr ruhigen Umgebungen – etwa nachts – kann man manchmal sogar leise Geräusche aus dem Boden wahrnehmen. Scharr- oder Grabgeräusche sind ein sicheres Zeichen dafür, dass der Maulwurf gerade unterwegs ist. Wer ein empfindliches Mikrofon verwendet, kann diese sogar aufzeichnen.


Was beeinflusst den Aktivitätsrhythmus?
Die Aktivität des Maulwurfs ist kein Zufall. Wetter, Boden und Nahrungsangebot spielen eine große Rolle dabei, wann und wie lange er aktiv ist.
Wetterbedingungen
Der Maulwurf ist ein wetterfühliges Tier. Bei starkem Regen kann es vorkommen, dass er seine Gänge verlässt, um Überschwemmungen zu vermeiden. Bei Hitze reduziert er seine Aktivität, um Energie zu sparen. Optimale Bedingungen herrschen bei kühlem, feuchtem Wetter – dann findet er reichlich Nahrung und gräbt besonders aktiv.
Bodenbeschaffenheit und Nahrungsangebot
Weiche, humusreiche Böden fördern die Maulwurfstätigkeit. Hier lässt es sich nicht nur leichter graben, sondern es leben auch mehr Regenwürmer und Larven. In trockenen oder sandigen Böden bewegt sich der Maulwurf langsamer, was seine Aktivität einschränkt. Auch Nahrungsmangel kann zu reduzierter Aktivität führen.
Wie Sie Maulwurfaktivität effektiv beobachten
Wer wissen möchte, wann genau der Maulwurf gräbt, braucht Geduld – und ein paar clevere Hilfsmittel. So klappt die Beobachtung ganz stressfrei.
Einsatz von Wildkameras und Sensoren
Moderne Technik kann helfen, den Maulwurf zu beobachten, ohne ihn zu stören. Wildkameras oder Bewegungsmelder, die auf Vibrationen reagieren, liefern wertvolle Hinweise auf seine Grabzeiten. So lässt sich über Tage oder Wochen ein genaues Aktivitätsmuster feststellen.
Grabverhalten gezielt erkennen
Wer regelmäßig zur gleichen Uhrzeit seinen Garten kontrolliert, kann schnell Muster erkennen. Neue Hügel zur gleichen Zeit deuten auf einen festen Rhythmus hin. So können Sie feststellen, wann „Ihr“ Maulwurf bevorzugt unterwegs ist – und darauf entsprechend reagieren.
Wie Sie Maulwürfe tierfreundlich vertreiben können
Auch wenn der Maulwurf unter Schutz steht – niemand möchte, dass sein Garten aussieht wie ein Minenfeld. Es gibt tierfreundliche Wege, ihn umziehen zu lassen.
Natürliche Methoden zur Vergrämung
Statt zu aggressiven Mitteln zu greifen, sollten Sie auf natürliche Abschreckungsmethoden setzen. Buttermilch, Knoblauchwasser oder stark riechende Pflanzen wie die Kaiserkrone können helfen. Auch Solar-Vibrationsgeräte oder in den Boden gesteckte Flaschenhälse, die im Wind summen, schrecken viele Maulwürfe ab.
Was gesetzlich erlaubt ist
In Deutschland steht der Maulwurf unter Naturschutz. Das bedeutet: Er darf weder getötet noch gefangen werden. Erlaubt sind nur Maßnahmen zur Vergrämung – also solche, die den Maulwurf zum freiwilligen Umzug bewegen. Wer gegen das Gesetz verstößt, riskiert hohe Bußgelder.
Fazit
Maulwürfe folgen einem einzigartigen Rhythmus aus Aktivitäts- und Ruhephasen – rund um die Uhr. Wer genau beobachtet, kann erkennen, wann der Maulwurf im Garten aktiv ist. Besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden lohnt sich ein Blick auf neue Hügel. Und obwohl sie uns manchmal ärgern – Maulwürfe sind nützliche Tiere, die zur Gesundheit des Bodens beitragen.